Neodym-Magnete bzw. NdFeB-Magnete – aus Neodym, Eisen und Bohr – zählen neben SmCo-Magneten – aus Samarium und Kobalt – zu den Hochenergiemagneten. Neodym- bzw. NdFeB-Magnete werden auch als Selten-Erd-Magnete bezeichnet.
Die Vorteile eines Neodym- oder NdFeB-Magneten sind:
- Eine besonders hohe Energiedichte bei Raumtemperatur
- Hohe Koerzitivfeldstärke
- Extreme Stabilität gegenüber entmagnetisierenden Feldern
Die Nachteile eines Neodym- oder NdFeB-Magneten sind:
- Korrosionsanfälligkeit (Oberflächenbeschichtung als Korrosionsschutz beim Einsatz in feuchten und aggressiven Atmosphären nötig)
- Eingeschränkte Temperaturstabilität
- Hoher Temperatur-Koeffizient
Dieser jüngste industriell hergestellte Magnetwerkstoff hat inzwischen einen sehr hohen Marktanteil erreicht. Trotz seiner Nachteile hat er andere Magnetwerkstoffe in vielen Anwendungen ersetzt. Seit seiner Markteinführung in den 1980ern ist sein Preis erheblich gefallen. So beträgt NdFeB nur noch 15 bis 20 Prozent seines Einführungspreises.
Die Herstellung eines NdFeB-Magneten erfolgt durch Verpressen von auf kleinste Korngrößen gemahlenem Pulver in einem dazugehörigen Presswerk. Dieses ist der Geometrie des fertigen Magneten angepasst. Je nach Serienstückzahlen sind die Werkzeuge ein- oder mehrfach ausgelegt. Während des Verdichtungsvorgangs wird durch ein Elektromagnetfeld die Vorzugsrichtung (Anisotropie) des Magneten eingestellt. Das Elektromagnetfeld kann sowohl waagerecht in Pressrichtung als auch senkrecht dazu wirken.